Spreewaldfahrt

Am letzten Aprilwochenende machten sich fünf Ruderer auf den Weg in den Spreewald. Freitag früh ging es um 8:00 Uhr los, wir machten die Wublitz startklar, in der Hoffnung, sie würde uns einigermaßen trocken an unser Ziel bringen. Der letzte Sommer hatte ja allen Booten sehr zugesetzt, sodass es manchmal nicht möglich war, ohne großen Wassereinbruch über unseren Heimatsee zu kommen. Aber bis zur Schleuse Prieros schafften wir es. Dort zogen wir das Boot mit einem Wagen aus dem Wasser wobei wir das Gefälle des Weges nutzen konnten, um das eingedrungene Wasser durch eine Ablassschraube, die an jedem unserer Holzboote im Heck sitzt, wieder der Dahme zuzuführen. Frohen Mutes ging es über den Streganzer See in Richtung Märkisch Buchholz, wo wir die nächste Möglichkeit zu „Wasserlassen“ haben sollten. Vorher wurde an der Schleuse „Hermsdorfer Mühle“ noch eine Mittagspause eingelegt. Es gab frische Fischbrötchen, die allen sehr gut geschmeckt haben. Vom Schleusenwärter durften wir uns noch etwas Süßes zum Nachtisch aus dem Osterkörbchen nehmen, so dass wir gut gestärkt in die nächste Etappe starten konnten. In Märkisch Buchholz gab es dann zwei Wehre zu überwinden, von denen das erste die berühmten Kaskaden im Ortskern darstellte. Es gibt zwar neuen Wagen, die äußerlich auch sehr schön anzusehen sind, jedoch rollen sie auf dem Gleisbett schlechter als die alten, gerade bergauf ist das eine ganz schön anstrengende Schinderei. Wenigstens ließ der Wasserstand im Boot darauf schließen, dass die undichten Stellen durch das Aufquellen des Holzes geringere Wassermengen durchlassen. Somit wurde eine unproblematische Wochenendfahrt in dieser Hinsicht immer wahrscheinlicher. Nach dem zweiten Wehr, welches nur einen Höhenunterschied von weniger als einem Meter überbrückt, war die letzte Etappe, bis zur Köthener Jugendherberge, Erholung pur. Das Wetter hat uns an diesem Wochenende sowieso sehr verwöhnt. Kein Regen und Temperaturen um 18 Grad Celsius bei leichtem Wind, besser als der Wetterbericht vorausgesagt hatte.

Am Samstag fuhren wir dann von der Jugendherberge aus nach Lüben. Da wir diesmal mit einem Vierer unterwegs waren, blieben wir auf der Hauptspree, die kaum Strömung hatte. So kamen wir an die Schleuse oberhalb der sonstigen Mittagsraststätte Petkamsberg. Durch diese Schleuse sind unsere Männer vor ein- einhalb Jahren zu Fuß gegangen. Nun konnten wir das erste Mal schleusen. Kurz hinter dem Ortseingang Lübben fanden wir auch eine schöne Gaststätte mit Bootsanleger für Ruder- und Paddelboote. Dort stärkten wir uns für die Rücktour, die durch die geringe Strömung anstrengender werden würde, als erhofft. Durch die jahreszeitlich bedingte Kühle waren noch nicht so viele Touristen auf dem Wasser, was das rudern sehr angenehm machte. Auch ist es immer wieder schön, die erwachende Natur zu beobachten, die ersten zartgrünen Halme an den Uferböschungen sprießen zu sehen und die ersten Blüten der Sumpfdotterblumen zu entdecken. Auch die heimischen Singvögel geben in der urwaldartigen Wildnis ein beeindruckendes Konzert. Überall kehrt Leben ein.

Leider mussten wir am Sonntag dieses wunderschöne Paradies wieder verlassen. Aber irgendwann ist jede Wanderfahrt mal vorbei. So ging es mit tollen Eindrücken wieder dem heimischen Steg entgegen, wo fleißige Hände am Vortag dem Haupthaus zu neuem Glanz verholfen hatten.